Exhibitions – Press in german
2023
Wandlungen eines künstlerischen Werdegangs 11.05.2023 Gießener Allgemeine
Lich (kdw). Eine ungewöhnlich persönliche Ausstellung im Dorf- und Kulturladen Eberstadt. Die Licher Künstlerin Karla Katja Leisen zeigt dort ihr Bilder unter dem Titel »Wandlung«.
Die Künstlerin ist für alle Verfahren offen, so sieht man Bilder und Fotografien auf unterschiedlichem Papier mit unterschiedlichsten Materialien wie Kohle, Kaffeesatz, Erde, Acryl, Edding, Textmarker, Aquarell, Bunt- und Filzstiften und Mischtechniken.
Abgesehen von einer musikalischen Begleitung durch das Duo »Mehr Impulse« gab es anlässlich der Vernissage ein Interview von Alexandra Renkawitz (Dorfladen) mit der Karla Katja Leisen. Diese kann wirklich einiges erzählen. Nach einem Studium der Sonderpädagogik und Kunsttherapie schloss Leisen mit dem Diplom in Sozialpädagogik und Kunsttherapie ab. 2002 machte sie eine Ausbildung zur Theaterpädagogin und »tauchte danach in die Theaterwelt ein«. 2014 war sie dann allein in den Pyrenäen wandern, und dort sind viele Fotografien entstanden, vor allem auch Schattenbilder. Das erste ist das Titelbild der jetzigen Ausstellung »Wandlung«.
Ein wesentlicher Aspekt der gezeigten Arbeiten liegt im Butoh-Theater begründet, eine Art Tanztheater. Zu sehen sind einige kleinformatige Arbeiten, in denen die Farbe Grün dominiert, sie wirken wie eine Kombination aus Aquarell und Zeichnung. Einige Bilder entstanden im Garten Salvadore Dalis in Cadaquez. Schaut man genauer hin – die Bilder sind detailreich, aber recht kleinteilig gestaltet -, entdeckt man Lebewesen: Pferde und tanzende menschliche Figuren, mehr oder weniger abstrahiert, und in abstrakte Szenerien gestellt, vermitteln vor allem Bewegung, Energie. Die zweite Gruppe enthält große hochformatige Bilder, die an wieder anderen Stationen der Wanderung entstanden.
Nachvollziehbar ist dies noch bis 20. Juni im Dorf- und Kulturladen in Eberstadt (geöffnet Mo., Do. und Sa. von 9 bis 12 Uhr, jeden dritten Fr. im Monat nach Absprache sowie So. von 14 bis 18 Uhr).
Erstellt: 11.05.2023 Gießener Anzeiger
2022
Pressemitteilung zum 4. September 2022
An Seilen durch die Dunkelheit
Erstellt: 07.09.2022 (Gießener Anzeiger)
Der Ausstellungsraum »Dazwischen« in Lich wird zum »Raum«. Leiterin Karla Katja Leisen übergibt die Arbeit an Hakan Avci. Und neue Kunst gibt es auch zu sehen.
LICH. Ende und Neuanfang im »Dazwischen«: Zum einen gab die bisherige Macherin Karla Katja Leisen mit ihrer aktuellen Ausstellung »Weltenwandel« ihren Abschied von diesem Kunstort. Zum anderen stellte sich der neue Leiter vor: Hakan Avci zeigt dort fortan Kunst unter dem Namen »Raum:« und präsentiert jetzt seine eigenene Installation, die deutlich abseits des Gewohnten liegt. Die Eröffnung war sehr gut besucht.
Karla Katja Leisen zeigt in der Galerie Malerei und Zeichnungen. Sie ist für alle technischen Verfahren offen. Zu sehen sind Bilder auf unterschiedlichem Papier mit Kohle, Kaffeesatz, Erde, Strukturpaste, Acryl, Edding, Textmarker, Aquarell, Bunt- und Filzstiften. Ältere Bilder sind zumeist im kleineren bis mittleren Format gehalten, vor allem aber sind im vorderen Ausstellungsraum, dem einstigen Schaufenster, ihre aktuellen Arbeiten zu sehen. Diese Werke sind Ergebnisse von Reisen, die Leisen kürzlich unternahm, und kreativen Prozessen, die sich dabei ergaben.
Darauf nahm auch Susanne Ines Schmid in ihrer Einführung Bezug. »Von welcher Welt spricht sie beim Weltenwandel?«, fragte Schmid. Ihre Antwort: »Wir sehen einen Wandel, weil Karla wandelt.« 2014 war die Licherin durch die französischen Pyrenäen gewandert, machte Fotos und sammelte Eindrücke. Farbstörungen beim Ausdruck der Bilder (Schmid: »Sie kamen seltsam raus, verwandelt«) sorgten für eine erste künstlerische Verfremdung. »Danke für das, was Du in die Welt trägst,« schloss Schmid.
Die Schau erweist sich als ausgesprochen vielseitig und zeugt hauptsächlich von Veränderungen in den Jahren 2014 bis 2022, es ist fast eine Art kreatives Tagebuch der Künstlerin. Da sind einmal die neun Arbeiten der Serie »Pont du Gard« auf Leinwand. Diese abstrakten Variationen einer Frauenfigur zeigen Leisens Neigung zur seriellen Arbeit. Sie strahlen eine in alle Richtungen strebende Energie aus.
Die andere Serie ist »Pyrenées. Andorra« betitelt. Dort zeigen sich eine andere Formalität und Farbkomposition, ebenso wie etwa im Triptychon »Garten Salvador Dali, Portilligat, Spanien«. Leisen zeigt zudem weitere Werke in durchaus abweichenden Formen und Formaten.
Zugleich wurde bei dieser Vernissage die Umwidmung und Umbenennung der Örtlichkeit in »Raum« vollzogen. Den übernimmt und betreibt ab jetzt der Licher Hakan Avci. Den Spieleentwickler (geboren 1973 in Lich) verbindet eine lange professionelle Beziehung mit Karla Katja Leisen auf mehreren Ebenen. Für Avci war es eine »tolle Zusammenarbeit«. Er stellte kürzlich bei »Artig auf Abstand« einige Werke ein, die auch schon verkauft sind.
Im »Raum« zeigt er als »Habakus« nun die Installation »Hier gibt es nichts zu sehen«, die aus einer Kombination von Räumen besteht, die der Besucher im Dunkeln erkunden muss. Denn die Überschrift ist wörtlich gemeint. Es geht um das Eintauchen, die »Immersion«. Eine Warnung gibt’s dazu: »Nicht geeignet für Personen mit Herzproblemen, Schwangere und Personen mit zartem Gemüt.« Die Besucher tasten sich an einem Führungsseil durchs Nichts und erfahren akustische, olfaktorische, haptische, mechanische und einige kleine Angstreize.
»Es ist das erste Mal, dass ich einen Raum nicht ausgestaltet habe, sodass der Besucher ihn sich selbst erschließen kann und Teil davon wird. Das ist der Grundgedanke«, sagte Avci. Ein bisschen geht es auch um Furcht. Man sieht, die Tradition des ungewöhnlichen Erlebens wird an diesem Ort auch in Zukunft weitergeführt, und man kann sich auf ungewöhnliche Erlebnisse freuen.
Die Ausstellung im »Raum« (Gießener Straße 5) läuft bis Ende September. Öffnungszeiten: donnerstags 17 bis 19 Uhr, sonntags 14 bis 17 Uhr, während der »Kunst in Licher Scheunen« 11 bis 18 Uhr.
Lebensbejahende Energie
Erstellt: 06.09.2022 (Gießener Allgemeine)
Lich (bac). Premiere in mehrfacher Hinsicht gab es nun in der ehemaligen Gärtnerei an der Gießener Straße. Die Allroundkünstlerin Karla Katja Leisen, die den Ort zu einer Begegnungsstätte für Kunst unter dem Namen »Dazwischen« ausgebaut hatte, gab die Organisation an Hakan Avci weiter, der künftig diesen Ort betreuen und mit Leben füllen möchte – mit tatkräftiger Unterstützung von Leisen.
Neu ist auch der Name dieses Ortes: Er trägt ab sofort den Namen »RAUM:«.
Neue Installation
»Der Titel passt nun, da wir nun sämtliche Bereich dieses Hauses für die Kunst geöffnet haben«, erläuterte Avci. So feierte auch seine Rauminstallation »Hier gibt es nichts zu sehen« ebenfalls am Sonntag Premiere. Diese befindet sich in den Kellerräumen des Hauses und birgt einige Überraschungen für Besucher. Es ist eine Installation, die menschliche Sinne vor besondere Herausforderungen stellt. Mehr möchte der Künstler nicht verraten, um die Spannung nicht zu schmälern.
Der Kreis schließt sich auch in künstlerischer Hinsicht: Mit der Ausstellung »Weltenwandel« eröffnete Leisen am Sonntagvormittag den umgestalteten Begegnungsort. Der Titel passe in vielerlei Hinsicht, erläuterte Dr. Ines Schmid in ihrer Laudatio. Die Künstlerin sei in ihren Welten unterwegs, sei in ständiger Bewegung. So verarbeitete und gestaltete sie in ihren aktuellen Bildern Fotos sowohl aus dem Jahr 2014 wie auch aus 2022. Die Bilder zeigten Schatten ihrer selbst, die Leisen bearbeitet, teilweise verfremdet und sie in neue Kontexte setzt, in dem sie als Grundlage die unterschiedlichsten Materialien verwendete: mal Leinwand, mal einfaches Druckerpapier oder Transparentpapier. Immer wieder wirken sie anders, entwickeln ihre eigene, positive Dynamik.
Insgesamt stellt Leisen 33 unterschiedliche Motive aus, die durch ihre Hand gingen und die sie zu neuen Bildkompositionen wandelte. Dabei arbeitet sie mit den unterschiedlichsten Materialien, lässt sich nicht in ein Schema pressen. Die Arbeiten sprühen geradezu von einer lebensbejahenden Energie, denn die Dynamik der Bewegung ist ihr Gestaltungsmotor, egal ob die Bilder farbig oder mit scheinbarer Leichtigkeit als Tuschzeichnung sich dem Betrachter präsentieren. In jedem der Bilder oder Bildreihen verbirgt sich eine eigene Welt, in die man eintauchen kann. Sie sind eine gelungene Symbiose zwischen den verschiedenen Künsten, in denen die Künstlerin arbeitet: Tanz, Theater, Performance, Malerei und Fotografie, versehen mit ihrem eigenen kreativen Stempel.
»Weltenwandel« ist bis Ende September im Atelier »Räume« zu besichtigen.
Pressemitteilung 9. Juni 2022
Durch die Pandemie zurück zum Malen
Künstlerin Karla Katja Leisen präsentiert ihre Werke seit Mai bis Ende Juli 2023 in der Straßenverkehrsbehörde im Bachweg
Landkreis Gießen. Ein gewöhnlicher Gang zur Verwaltung lädt für einen Moment zum Abtauchen in eine andere Welt ein: Wer aktuell wegen eines Führerscheins oder einer Fahrzeugzulassung die Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Gießen besucht, kann gleichzeitig zahlreiche bemerkenswerte Werke der Künstlerin Karla Katja Leisen betrachten.
Bereits seit 2018 wird die Zulassungsstelle im Bachweg als Ausstellungsort genutzt, um regionalen Kunstschaffenden eine Plattform für ihre eigenen Werke zu bieten. Von dieser Möglichkeit macht nun auch Karla Katja Leisen aus Lich Gebrauch.
Landrätin Anita Schneider kennt bereits einige Werke Leisens und zeigte sich im Rahmen der Ausstellungseröffnung erfreut, dass ein Teil davon nun die sonst eher kahlen Behördenwände ziert: „Ich bin begeistert und dankbar, dass wir Sie für unsere Räumlichkeiten gewinnen konnten. Ihre Bilder sind in Bewegung, durchlaufen Metamorphosen und sind durch unterschiedliche Künste inspiriert. Sie erzählen Mythologien und Geschichten. Im Mittelpunkt Ihrer Bilder steht unter anderem die Göttin Freya als Liebes- und Kriegsgöttin, deren Schmerz und Metamorphose Sie gekonnt malerisch wiedergeben. Die Besucher erwartet eine spannende und bewegende Ausstellung.“
Leisen schafft eine Verbindung zwischen den Künsten
Für Leisen selbst ist es das erste Mal, dass sie ihre Werke für einen längeren Zeitraum aus der Hand gibt. Die gebürtige Kölnerin war in den vergangenen 20 Jahren im Bereich der Theaterarbeit unterwegs und hat unter anderem Bühnenbilder, Licht- und Rauminstallationen entworfen. Erst 2020 kehrte sie pandemiebedingt zur Malerei zurück: „Von dem einen auf den anderen Tag gab es keine Konzerte mehr, ich konnte keine Clownkurse mehr halten und die Theaterwelt stand still. In dieser Zeit hat mir das Malen über alle Einschränkungen hinweggeholfen. Heute schaffe ich eine Verbindung zwischen den Künsten, die sich in meinen Bildern widerspiegelt.“
Karla Katja Leisen ist 1973 in Köln geboren und hat Sozialpädagogik und Kunsttherapie studiert. Anschließend hat sie eine Ausbildung zur Theaterpädagogin und später zum Bühnenclown absolviert. Leisen widmete sich viele Jahre dem Theater und Schauspiel, bevor sie zur Malerei zurückkam. Heute zeichnet und malt sie mit unterschiedlichen Materialien wie Kohle, Edding, Textmarker, Acryl oder Öl.
Wer sich die Werke der Künstlerin anschauen möchte und keinen festen Termin in der Zulassungsstelle hat kann per E-Mail an Allgemeineverkehrsangelegenheiten@lkgi.de wenden.
2021